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Möhren - Langweiler oder Superfood?

  • Autorenbild: Frauke Schmöde
    Frauke Schmöde
  • 28. Nov. 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Gern bringen wir unseren Pferden zur Begrüßung oder Belohnung etwas Leckeres mit. Wir Menschen haben oft das Gefühl, wir müssen unseren Tieren Abwechslung im Futtertrog bieten. Aber stimmt das?


Ich denke, wir sollten unsere Pferde nicht vermenschlichen, was ihren Bedarf an Abwechslung angeht. Nicht ohne Grund bestehen die Fütterungsempfehlungen der alten Stallmeister weiter - denn sie haben sich seit hunderten von Jahren bewährt.

Pferde sind ausgesprochene Gewohnheitstiere; insbesondere ihr Verdauungstrakt hat Schwierigkeiten mit Umstellungen. Das sehen wir zum Beispiel beim Wechsel von Weidegang auf Heu/ Heulage und umgekehrt. Hier müssen wir behutsam vorgehen, um Koliken, Kotwasser und Blähbäuche zu vermeiden.


Die klassischen Mitbringsel für unsere Pferde sind neben Leckerlis aus der Tüte Bananen, Äpfel, Möhren und Rote Beete. Als Tier-Ernährungsberater interessiert mich natürlich sehr, was so drin steckt und ob es einen Nutzen für die Gesundheit hat. Aus diesem Grund habe ich das Netz durchstöbert und verglichen. In der Tabelle siehst du einen Ausschnitt.



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Hier kannst Du lesen, warum ich ein absoluter Möhrchen-Fan bin:

Die Banane enthält viele B-Vitamine, auch wichtige Aminosäuren, ist aber eine heftige Zuckerbombe.

Noch schlechter kommt bei mir der Apfel weg: Zuckerbombe mit wenig Gehalt an sinnvollen Inhaltsstoffen für's Pferd. Die Rote Beete ist ein guter Folsäure- und Eisenlieferant bei relativ wenig Kalorien. Nicht alle Pferde mögen sie allerdings fressen.


Mein Saftfutter-Liebling und Leckerlie-Favorit ist und bleibt die Möhre. Sie liefert besonders im Winter benötigtes Vitamin A, auch in Form von reichlich Betakarotinen. Sie enthält Eisen und hat den höchsten Zinkgehalt unter den oben verglichenen Futtermitteln. Bei Kohlenhydraten und Zucker liegt sie aber auf dem letzten Platz.


Und wusstest Du das?

Laut GfE (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie) verringert eine Karotin-reiche Ernährung das Risiko für Metabolisches Syndrom. Iranische Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Karotine die Insulinsensitivität erhöhen. Das macht Möhren für mich als Ernährungsberater für Tiere interessant. Ich kann sie guten Gewissens als nützliche Leckerlie-/ Müsli-Alternative für übergewichtige oder stoffwechselerkrankte Pferde empfehlen.


Hinweis: Natürlich ersetzen Möhren keine maßvoll zusammengesetzte Futterration für ein krankes Pferd. Wenn Dein Pferd am Metabolischen Syndrom leidet oder insulinresistent ist, solltest Du Dich ganzheitlich beraten lassen.


Und jetzt: ein paar Möhrchen einpacken und ab in den Stall!



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